Rauchen in Clubs
Rauchen in Clubs

Nina

Seit einiger Zeit beschäftigt mich eine Thematik: Es geht um das Thema Rauchen im Club, in Bars und allgemein in geschlossenen Räumlichkeiten. Als Schwangere betrachte ich dies mit großem Unbehagen. Rauchen in Clubs scheint immer noch akzeptierter zu sein als in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Seit meiner Schwangerschaft und auch schon davor, als wir in der Planung waren, bin ich nicht mehr zu Veranstaltungen gegangen, bei denen geraucht wurde. Das war und ist immer sehr schade für mich gewesen. Freunde trafen sich dort, Musik konnte ich nicht mehr so erleben, wie ich es gewohnt war, und somit bin ich aus einigen gesellschaftlichen Aktivitäten rausgefallen.

Gerade in den ersten drei Monaten warten viele schwangere Personen ab, bis sie es anderen erzählen. Immer wieder ist man also auch gezwungen, Ausreden zu erfinden, warum man bei Veranstaltungen nicht teilnimmt, wobei man doch diese immer gerne besuchte. Mit der Schwangerschaft gibt es viel Verzicht, der damit einhergeht. Verzicht auf verschiedene Lebensmittel, Alkohol, Sport etc. Diese Dinge kann ich alle selber ändern, passiv rauchen hingegen leider nur, wenn ich die entsprechenden Orte meide. Als Frau und Schwangere wird mir oft das Recht auf Entscheidungsfreiheit und Autonomie zugestanden. Ich habe jedoch das Gefühl, dass diese Freiheit durch das Rauchen in geschlossenen Räumlichkeiten eingeschränkt wird. Ich muss mich also entscheiden, ob ich in einer Umgebung tanzen möchte, in der Rauchen erlaubt ist, und damit das Risiko einer Schädigung meiner Gesundheit und die meines Kindes in Kauf nehmen muss. Ich möchte die Freiheit haben, mein Nachtleben und meine sozialen Erfahrungen nach eigenen Regeln zu gestalten, ohne dass Rauchen ein Faktor ist, der diese Entscheidungen einschränkt. Aufgrund meiner Situation habe ich eine neue Sichtweise auf die Dinge bekommen und sehe: Rauchen im Club sollte auch ein Thema von Awarenesarbeit sein, denn nicht nur Schwangere, Personen, die vielleicht noch nicht wissen, dass sie schwanger sind, Menschen mit Vorerkrankungen etc. können dadurch gesundheitlich geschadet werden. Eigentlich natürlich allen, die sich da aufhalten. Veranstaltungen, bei denen drinnen geraucht wird, wirken demnach exkludierend auf Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen: Während Raucher*innen nach draußen oder in einen Rauchbereich gehen könnten, um zu rauchen, bleibt ihnen nur die Möglichkeit, die Veranstaltung nicht zu besuchen.

Dadurch wird ein Machtgefälle gelebt, bei dem die eine Seite die andere mit ihrem gesundheitsschädigenden Verhalten von sozialer Teilhabe ausschließt. Kurzum, es ist eine Form der Diskriminierung. Ich selbst habe früher gerne im Club geraucht und mir darüber nie Gedanken gemacht. Doch wenn sich Situationen ändern, bekommt man manchmal eine andere Sichtweise auf die Dinge. Insgesamt denke ich, dass es an der Zeit ist, dass wir als Gesellschaft das Rauchen in Diskotheken und an anderen öffentlichen Orten neu bewerten.

Es gibt viele Gründe, warum das Rauchen in geschlossenen Räumen sehr schädlich ist und warum Clubs als Orte des Nachtlebens eine Verantwortung tragen, um sicherzustellen, dass alle ihre Gäst*innen geschützt werden und dies somit in die Awarenessarbeit aufgenommen werden sollte. Indem wir das Rauchen an öffentlichen Orten einschränken, könnten wir eine sicherere und gerechtere Gesellschaft für alle schaffen.